Informationspaket für Vertrauenspersonen
in der Stadt Bern
Betroffene von Zwangsverheiratungen und Zwangsehen werden meist in ihrem Bewegungsspielraum eingeschränkt oder kontrolliert. Um den betroffenen Mädchen und Jungen, Frauen und Männern trotzdem Informationen und Hilfe zugänglich zu machen, nutzt dieses Projekt in der Stadt Bern Freiräume und Vertrauensbeziehungen ausserhalb der Familien: ÄrztInnen, Lehrpersonen, Jugendarbeitende, Personalverantwortliche, Berufsbildende u.a. können Vertrauenspersonen für Betroffene sein und ihnen den Weg zu professioneller Unterstützung ebnen.
Um eine solche Türöffnungs-Rolle übernehmen zu können und im Rahmen ihrer Aufgaben eine Unterstützung zu bieten, erhalten die Vertrauenspersonen ein Informationspaket. Ziel dieser Massnahme ist einerseits die Sensibilisierung der Vertrauenspersonen. Andererseits liefert ihnen das Paket konkrete Hilfestellungen, damit Vertrauensinstitutionen gegenüber Betroffenen signalisieren können, dass sie Unterstützung bieten. Weiter enthält das Paket Tipps für Vertrauenspersonen, wie sie Betroffene optimal unterstützen können.
Das Informationspaket besteht aus folgenden Elementen:
- Kleber mit einem Angebot an Betroffene, sich an die jeweiligen Vertrauenspersonen zu wenden – dieser kann z. B. auf Toiletten platziert werden (neu)
- Flyer für Betroffene (besteht bereits)
- Merkblatt für Unterstützende (besteht bereits)
- Leitfaden für Unterstützende mit Hintergrundinfos und Tipps, wie das Infopaket angewendet werden kann (neu).
Das Infopaket wird kostenlos an Institutionen im Bereich Gesundheit, Bildung, Soziales, Migration versendet.
Begleitend werden Informationsveranstaltungen durchgeführt, auf Anfrage auch institutionsintern.
Bei konkreten Fällen sowie zur Verankerung des Themas in der Institution wie Schule, Praxis, Spital etc. wird eine Fachberatung angeboten.
Februar 2014, TERRE DES FEMMES Schweiz und Stadt Bern, Kompetenzzentrum Integration