frei entscheiden
Massnahmen gegen Zwangsheirat im Aargau
Netzwerk
Im Aargau gab es bis zur Lancierung von frei entscheiden 2013 keine Massnahmen gegen Zwangsheirat. Deshalb wird in einem ersten Schritt ein Netzwerk aufgebaut, um die Interventionskette zwischen und in den Institutionen der Regelstrukturen zu verbessern. Ziel ist es, dass die Betroffen sowie indirekt betroffene dritte Fachstellen möglichst schnell einer Fachperson zugewiesen werden können.
Dies erfolgt in der Annahme, dass die Betreuung von Betroffenen von Zwangsheiraten oft die Zusammenarbeit von mehreren Fachstellen wie Migrationsamt, Kinderschutz, Kinderschutzbehörde, Opferhilfe, Opferanwaltschaft und Polizei erfordert. Diese Zusammenarbeit muss koordiniert werden, damit dieBetroffenen bestmöglich betreut werden können.
Information und Sensibilisierung
Mit einer Kommunikationskampagne, welche die Betroffenen von Zwangsheiraten bzw. Zwangsehen informieren soll, werden die Angebote und Massnahmen bekannt gemacht. Die Website www.frei-entscheiden.ch ist seit Herbst 2013 online. Insbesondere die betroffenen Jugendlichen für das Thema zu sensibilisieren ist eine grosse Herausforderung. Dies soll über die üblichen Kanäle wie Beratungsstellen, Jugendverbände, Sportvereine, Schule und Berufsbildung gelingen. «Frei entscheiden» nutzt auch die sozialen Medien. Die Erfahrung im Kanton Aargau hat gezeigt, dass Betroffene auf niederschwellige Informationskampagnen wie Facebook-Einträge, Online-Medien-Artikel und Flyer-Aktionen gut ansprechen und diese Wirkung zeigen.
Modul zur Aufklärung an Schulen
Ein Modul für Schulen (Sek 1 + 2) wird derzeit ausgearbeitet. Ein Unterrichtsblock von rund zwei Lektionen mit einem medialen Input, einem Bericht einer betroffenen Person und einem Diskussionsteil wird angeboten. Die Berufsschulen können dieses Modul als Abendveranstaltung für Lernende und deren Eltern oder als Ergänzung zum Unterricht während der Schulzeit anbieten. Didaktisches Material für Lehrpersonen
Information von Fachpersonen
frei entscheiden beinhaltet auch Präventions- und Sensibilisierungsarbeit in der Berufsbildung/Pädagogik, bei den Zivilstandesämtern und der Polizei. Für diese drei Bereiche werden zielgruppenspezifische Informationsveranstaltungen durchgeführt und fachspezifische Infoschriften publiziert. Broschüre
Februar 2014, Anlaufstelle Integration Aargau