Pilotprojekte gegen Zwangsheiraten 2009 – 2013
Aufgrund verschiedener parlamentarischer Vorstösse hat die Schweiz diverse Aktivitäten gegen Zwangsheiraten unternommen. Neben gesetzgeberischen Massnahmen sind auch die Prävention und der Opferschutz in Angriff genommen worden. Im Jahr 2008 hat das Staatssekretariat für Migration SEM (ehemaliges Bundesamt für Migration BFM) verschiedene Institutionen zu einem Runden Tisch eingeladen, um mögliche Massnahmen zu diskutieren. In der Folge unterstütze das SEM via Integrationskredit eine Serie von Pilotprojekten – sogenannte Modellvorhaben. Nach dem ersten Projektzyklus (2009-2011) wurde während einer zweiten Phase (2012-2013) ein Teil der Aktivitäten fortgeführt und weiter entwickelt.
Die Projekte förderten insbesondere die Sensibilisierung von drei Zielgruppen:
- Jugendliche
- Eltern, Verwandte und das weitere soziale Umfeld von Betroffenen
- Personen, die beruflich mit betroffenen Personen zu tun haben wie zum Beispiel Lehrpersonen, PolizistInnen, Sozialarbeitende
Modellvorhaben wurden von folgenden Trägerschaften durchgeführt:
- Ausländerberatung GGG Basel | Ausländerdienst Baselland
- Bildungsstelle Häusliche Gewalt Luzern | Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann der Stadt Zürich
- COSM Neuchâtel
- TERRE DES FEMMES Schweiz
- Zwangsheirat.ch
Die Modellvorhaben wurden abgeschlossen. Seit 2013 läuft das Bundesprogramm Bekämpfung Zwangsheiraten, bei dem sich Projektträgerschaften aus verschiedenen Kantonen und Städten engagieren.